23. Etappe: Tettenborn => Jützenbach

Die Wälder des Harz sind den Feldern im Eichsfeld gewichen – wieder hat sich die Landschaft deutlich verändert.

Mit einem sehr gemütlichen Frühstück werde ich von meinen Quartiersleuten verabschiedet – für sie war es selbstverständlich einen Wanderreiter aufzunehmen und zu versorgen – für mich nicht! Ich freue mich nach wie vor über die Gastfreundschaft, die wir in den Quartieren erleben. Von Tettenborn nach Jützelbach erwartet uns eine abwechslungsreiche Strecke: Wälder, Felder und Hügel (norddeutsch: Gebirge!). Der Ritt hierher war mit knapp 28km wieder einmal länger als geplant – Giaco bekommt jetzt schon schlechte Laune, wenn ich in einen Weg einreite und dann nach ca 100m anhalte, um die Position zu bestimmen! Häufig drehen wir dann um, und die Höhenmeter waren für die Katz.

Unterwegs habe ich ein Telefonat mit der Fa. RoFlexs, die von meinem Ritt erfahren hat und uns unterstützen möchte. Ich entscheide mich für das mobile Paddocksystem, da ich den Wanderreitzaun bisher noch nicht brauchte – meinen normalen Zaun schon. Das System wird in eines meiner kommenden Quartiere gesendet – ich freue mich sehr darüber!

Gestern versuchte ich noch einen Schmied zu organisieren – leider Fehlanzeige. Die Nägel aus Salzwedel sind  nun langsam trotz Widia-Köpfen runter – ich möchte vor dem „echten“ Eisenverschleiß noch einmal neu nageln lassen. Die Suche nach einem Schmied könnte zu einem verlängerten Aufenthalt in Jützenbach führen – womit ich auch mehr Zeit für die Quartierssuche ab Friedland hätte (wer Vorschläge hat: 0170 200 15 90).

Das Quartier auf Mathes-Horse-Ranch ist sehr idyllisch gelegen. Giaco hat eine gute Weide (mäßiger Zaun) unter mit einer großen Eiche für Schatten und Nachbarn zum „rumquieken“. Das Gras ist am Anfang attraktiver als Kraftfutter mit Salz und Öl – evtl. sollte ich die Ölsorte wechseln…oder weniger Salz.

Giaco erhält jetzt 2*täglich ca. 2,5kg (einmal mit Öl) nach dem und 2kg (ohne Öl) 3h vor dem Ritt. Aktuell füttere ich 70% Hafer und 30% Gerste. Trotz Heu satt hat Giaco die untere Gewichtsgrenze erreicht – dünner darf er nicht werden. Bis auf ein paar Schrammen aus dem Harz ist er aber gut drauf, und die Muskeln sind locker – so dass ich zu seinem Leidwesen nicht massieren muss…

Meine Verlustliste muss ich erweitern:

  • Backenriemen der Trense verloren
  • Schnalle der Bucas-Decke zerbrochen
  • Futterschüssel in Braunlage vergessen – Eimer gekauft

Für die Statistiker: 659,9 km (410,1 miles) / 27,5km/Tag (17,1 miles/day) Nach der kommenden Etappe sind wir kanpp 10km südl. von Duderstadt.

Jetzt ein Privat-Turm…

22. Etappe: Ellrich => Tettenborn

Das Quartier in Ellrich war akzeptabel. Gutes Heu, kleiner Offenstall für Giaco, für mich ein Parkplatz vor dem Restaurant (wenig Gäste) aber leider ausserhalb der Öffnungszeiten keine Toilette, Waschbecken etc… Das Schlimmste: gut 100m zu Giaco zu laufen. Nicht lachen – ist lästig, wenn der Hänger mit der Salbe gerade hinter der Halle steht! Das Essen im Restaurant war gut: Forelle mit Salat und als Vorspeise eine geeiste Tomaten-Gurken-Suppe.

Morgens ging es dann gegen 8:00 durch Ellrich, wenig Verkehr, und die Leute schauen. Südl. von Ellrich zwei große Steinbrüche (das hatten wir doch schon mal), die wir auf der Straße umgehen. Dann ab auf den Kaiserweg und damit bessere Wege. Die Landschaft ist schön, Felder statt Wald, Hügel statt Berge.

Unser Quartier in Tettenborn erreichten wir gegen 13:00 – ein kleiner Hof mit wunderschönem Offenstall über „mehrere Ebenen“, sehr gutes Heu – Giaco gefiel es. Ich wurde zur Begrüßung mit Kaffee und Kuchen verwöhnt! Echte Pferdeleute (Western) mit Quarter – leider haben Hr. Knode und Fr. Fuchs sehr wenig Zeit, da sie ein Restaurant in Bad Sachsa betreiben: Die Nudelmanufaktur. Wer in Bad Sachsa oder Umgebung ist und da nicht hingeht, ist selber Schuld – später mehr.

Ich düse mit dem kleinen Roten nach Ellrich und hole das Gespann nach Tettenborn, füttere Giaco und fahre weiter nach Jützenbach im Eichsfeld. Auf das Quartier kann ich mich auch freuen – wieder zurück nach Tettenborn, Anhänger abkuppeln und rein nach Bad Sachsa – Nudeln essen.

Die Nudelmanufaktur ist super fein! Nicht im Sinne der Kleiderordnung, sondern vom Essen. Selbstgemachte Nudeln und Spätzle mit Rindergeschnetzelten  – vorher einen „kleinen“ Salat mit Ziegenfrischkäse, Früchten und Nüssen! Oh Mann, das könnte ich wirklich jeden Tag essen!

Dann zurück zum Quartier und schreiben (Etappe 20+21), Route für den Ritt nach Jützenbach planen – mit Alternativen. Die Navigation in den Hüglen und Bergen ist schon tückisch – eine Abzweigung falsch, und schon sind es mehrere Kilometer Umweg (oder umdrehen und von vorne) und etliche Höhenmeter umsonst. Viele Wege sind neu hinzu gekommen (Flurbereinigung) und andere weggefallen.

21. Etappe: Braunlage => Ellrich

Nach langem Frühstück und einer guten Nacht geht’s um 10:05 los auf die letzte Harz-Etappe. Zunächst auf schönen Wegen entlang der Bode über eine alte Eisenbahnbrücke zum Denkmalskreis bei Sorge und dann zum Dreiländerstein: Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen! – Wir sind in Thüringen! Damit haben wir 4 von 5 der Neuen Bundesländer bereist (sind die eigentlich nach 20 Jahren noch neu – oder doch schon gebraucht?). Jetzt kommen noch: Hessen, Bayern und Sachsen.

An der Feldküche gibt es einen Kaffee und 20l Wasser für Giaco, sowie einen netten Plausch. Wer dort vorbei kommt: Anhalten und was essen oder trinken! Lohnt sich.

Weiter geht es über den Großen Ehrenberg (statt drumherum) – hier war schon lange niemand mehr… Zum Schluß gibt es noch zwei kleine „Hügel“ (Ausläufer vom Gr. Ehrenberg) die es in sich haben! Dann Abstieg Ri. Sülzenhayn – hier treffen wir einen Mann, der täglich 3,5km zu seiner Quelle in den Wald geht und sein Trinkwasser dort holt: Im Rucksack….

Sülzenhayn war mal Luftkurort mit Kliniken – nun herrscht dort der Verfall. Tolle Villen – leider viele nur noch Ruinen. Das Bild zeigt das Parkhotel!

Das Quartier ist OK – gutes Heu, aber keine Dusche oder WC für mich… (nur während das Restaurant geöffnet hat).

Diese Etappe war sehr viel „ruhiger“ als der erste Teil.

VFD’ler lernen auch unterwegs …..

20. Etappe: Abbenrode => Braunlage

Harz!

An Stapelburgburg vorbei das Eckertal hinauf zur Eckertalsperre. Stetig bergan auf Forstwegen. Kommen sehr gut voran und können vor der Talsperre sogar einige Stücke traben – Giaco zeigt, dass er wach ist: Links die Ecker (ca. 8m unter uns), rechts Felsen und die sind gefährlich – jeder einzelne, die ganze Strecke! Kurz vor dem Fuß der Staumauer die Enttäuschung: Der Weg geht über Stufen hinauf zur Krone! Unüberwindbar für Giaco und mich! Also zurück – Giacomo mag das gar nicht mehr. Umweg über Molkehaus – extrem steil und erste Kletterübungen – Mann, bin ich stolz auf mein Pferd! Oben am Stausee treffen wir Antje – leider sind wir durch den Umweg eine Stunde hinter der Planung….

Weiter geht es über den Kaiserweg zum Eckersprung, zumindest am Anfang in die Richtung. Der zweite Teil des Wanderweges (ich habe geführt!) war leider wieder mit Stufen versehen – irgendwann bauen die noch Rolltreppen für die Fußkranken-Bergtouristen! Eine weitere 3/4h Umweg. Den Brocken leider nicht gesehen, da seit dem Fuße der Staumauer leichter aber permanenter Nieselregen fällt. Nebel mit Sicht um 80m ab 800m üNN. Giaco darf entlang des Weges 1/2h grasen. Weiter, den Brocken nun im Norden von uns(!) Richtung Braunlage auf dem Harzer Grenzweg. Die wenigen Menschen, die ich treffe, halten mich für einen Ranger bzw. Polizisten – gibt schlimeres!

Auf den letzten 2km nochmals Möglichkeit zum Trab, nach dem ganzen Schritt nimmt Giaco freudig an und zieht los. Wir treffen auf unser nächstes Quartier – zumindest auf 60m genau. Dazwischen leider die Bode und Sumpfwiesen – der (einzige) Weg wäre auf Nds. Seite gewesen! Wieder umkehren – Mann, fühle ich mich mies wegen Giaco. Nach 38km kommen wir dann an: Cafe Silberfuchsfarm. Von nun an ein Wanderreit-Quartier im Harz – ich durfte es einweihen. Liebevolle Betreuung der Pferde, schöne Weide in idyllischer Lage, nette Gespräche, Kaffee, Dusche runden den Tag ab. Giaco erhält zweimal große Ration Kraftfutter (Hafer, Gerste, Öl, getrocknete Möhren) und extra frische Möhren von Jan, unserem Quartiermeister. Abends kräftige Regenschauer, aber Giaco hat seine Bucas-Decke auf und geniesst die Weide.

Der Regen hat meine Wanderschuhe, die Lederreithose und meinen Regenmantel durchnässt. Dies wäre ein guter Testtag für die VFD-Klamotten gewesen….

Es ist so gemütlich und Ellrich (Etappe 21) nur 21km entfernt, so dass der kommende Morgen erst um 6:30 mit Futter für Giaco beginnt (wer rechnen kann, weiß wann ich abreiten wollte). Frühstück der Menschen ab 7:45 – und die klönen sich fest! Abritt um 10:05 bei aufklarendem Himmel.

Ein tolles Quartier und sicher auch ohne Pferd einen Besuch wert.

Der/dieser Weg ist das Ziel …

Wieder Online

In Ellrich angekommen und Internet – das sind gute Nachrichten!

Der Harz war suuuper schön – trotz Nebel, Regen und  Steigungen! Giacomo hat sich jedes Haferkorn verdient (und etliche mehr, die er nicht erhalten hat). Hier die Zusammenfassung vom zweiten Teil:

Wir sind gesund und munter aber müde – ausführliche Beschreibungen morgen oder vom nächsten Pausentag – dann aktualisiere ich auch die Presseseite wieder (Kreiszeitung Syke vom 28. Juli 2010,  http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/bremen/wanderritt-muedigkeit-keine-spur-856646.html , …)

Brocken-Vorschau…

Das Höhenprofil finde ich beeindruckend – Giaco habe ich noch nichts erzählt. Meine neue Route ist „nur“ 25,1km lang – bei den angesagten Wetterbedingungen insgesamt machbar.

Morgen kann ich endlich die Regensachen ausprobieren … leider ist der VFD-Regenmantel noch nicht angekommen.

In Braunlage werde ich auf der Silberfuchs-Farm die Wanderreit-Station eröffnen und gleich versuchen, eine VFD-Station daraus zu machen…

19. Etappe: Bühne => Abbenrode

Gefühlt ein Verbindungsritt: Von Station A nach B – keine Highlights. Einfache Streckenführung, viel Spurplatten, während des Rittes Bewölkung, so dass es schön kühl war. Heute morgen hatten wir in Bühne die lokale Presse zu Besuch – hier konnte ich nur über die tolle Gastfreundschaft der Fam. Heine schwärmen. Abritt war um 8:40 (geplant 8:30) nach einigen Fotos. Ich erhalte die Seite der Zeitung als PDF, so dass ich sie hier einstellen kann.

Giaco hat sehr gutes Heu und döst nach dem Fressen. Sein Quartier liegt unter einem Walnussbaum auf dem Reiterhof Stübig – einem Ferien-Reiterhof. Leider stehen hier die Ponies gesattelt mit Halsgurt am Anbinder und warten auf „Kundschaft“. Wenn dann jemand kommt, gibt’s den Strick in die Hand, Kind obendrauf (mit Helm!) und los ….. Mein Ding ist das nicht!  Ich sitze lieber im Bus und schreibe bzw. schaue nach den Wegen im Harz – nach dem Harz geht es nach Tettenborn – siehe Route / Quartiere.

Beeindruckend an meiner ganzen Reise bisher ist, dass alle Menschen (unterwegs oder in den Quartieren) super nett und hilfsbereit waren – eben rief Anke Hermanni aus Beierstedt an, weil sie uns heute Abend wegen des Sattels nochmal besuchen möchte und fragte, ob wir noch etwas brauchen würden! Mein Vorurteil zu der deutschen Gastfreundschaft liegt irgendwo im Raum Boizenburg auf dem Weg – wer es findet, darf es ruhig liegen lassen! Ich erhalte als Fremder in meinen Quartieren Hausschlüssel, Zugang zu den Häusern (ob die Besitzer nun da sind oder nicht), zur Küche(!), … Reserviertheit sieht definitiv anders aus.

Bühne –

herrliche Pausentage für Pferd und Mensch.

Die Fam. Heine in Bühne macht einem das Leben wirklich leicht und schön. Ein toller Platz für die Pferde, viel Herzlichkeit und tolle Gespräche für den Menschen. Vielen Dank dafür!

Heute bin ich mit Giaco schon mal von Abbenrode in den Harz geritten – der zweite Pausentag war mit leichter Bewegung geplant. 13,8km und knapp 100 Höhenmeter. Giaco lief wieder ganz normal und kernig – die Taktunreinheiten von der 18. Etappe werde ich aber noch weiter beobachten. Geritten bin ich heute bis zur Kurstätte Jungborn.  Dadurch, dass wir den Abbenrode bis hier schon geritten sind, werde ich Giaco auf der 20. Etappe (Abbenrode – Braunlage) morgens verladen und bis dorthin fahren. Dies verkürzt die 30km Etappe um 8,5 km oder 1:20h.

Die Quartiere habe ich jetzt bis Friedland (letzteres fehlt mir noch die Bestätigung).

Bühne

Hier erwartete mich schon ein „Care-„Paket aus Bremerhaven – der neue UVEX Helm ist eingetroffen. Jetzt kann ich wieder gut geschützt weiterreiten. Vielen Dank an UVEX für den Helm und Harry, der die gesamte Ersatzbeschaffung organisiert hat!

Hier in Bühne haben wir in 18 Etappen 519km zurückgelegt (27,3km / Tag).

Der Sattel ist nach wie vor ein Traum: Giaco’s Rücken ist locker, keine Scheuerstellen (das wäre auch schlimm), und ich kann auch immer noch ohne Beschwerden sitzen.

Ich habe den Rhythmus des Führens etwas verschoben, sofern die Wege es erlauben: Die ersten zwei Stunden führe ich nicht und versuche einiges zu traben. Beim ersten, größeren Straßen- bzw. befestigten Abschnitt führe ich dann einige km (30-40 Minuten). Danach ist wieder für ca 1h Reiten angesagt, bevor abgestiegen, geführt und nach einer Möglichkeit zum Grasen (30-40 Minuten) gesucht wird.

18 Etappe: Beierstedt => Bühne

Abritt gegen 8:50 (!) bei bewölktem Himmel unter 20°C – ideales Reitwetter. Da wir weiter durch den Bruch reiten (sehr viele Bremsen) kommt der Wind gerade recht – ich entscheide gegen die Fliegendecke (Giaco scheuert sich mit der Decke das Fell auf der Brust ab). Gute Entscheidung – nur 10 Bremsen auf dem Weg bis Bühne. Wunderschöne Wege, einen Fuchs „erwischt“.

An der Straße Mattierzoll-Hessen ein weiteres Denkmal. Sperrzäune und Turm. Ein sehr nettes und informatives Gespräch mit einem Landwirt, der dort Spargel anbaut – hat eine Weile in Beelitz gearbeitet ….

Kurz vor Bühne der Harzer Grenzweg – auf einem Berg. Dort hinauf um gleich wieder hinunter zu gehen, zu Giacos Weide für die nächsten drei Nächte.

Angekommen im dritten Pausenquartier – den Harz mit Brocken jetzt stets im Blick.

Er fühlt sich sofort wohl und erkundet den kleinen Birkenwald. Mein Gastgeber, Hr. Heine, wartet schon mit dem Auto zum Transport zum Hof, der ca. 2km entfernt liegt.

Komisches Gefühl, Giaco so alleine im Wald zu lassen!

Auf dem Weg hoch zum Harzer Grenzweg lief Giaco über das Feld nicht klar – Beine kühlen und mit Traumeel einreiben. Schauen, wie es am nächsten Tag aussieht.

17. Etappe: Büddenstedt => Beierstedt

Zum Abritt aus Büddenstedt kam Hr. Lickfett, Lohnunternehmer, zur Verabschiedung noch vorbei – sehr nette Geste. Am Anfang war es noch kühl und nass nach dem Regen in der Nacht! Ein gemütliches Gefühl, im Bus zu liegen und der Regen prasselt auf’s Dach. Der Weg entlang des Tagebaus war erst vor kurzem gemäht/gemulcht worden, so dass wir ein gutes Stück traben konnten.

Bei Hötensleben kann man noch die Sperranlagen im Originalzustand „bewundern“. Eine internationale Jugendgruppe war dabei, eine Bühne für ein Konzert (Rock am Denkmal) aufzubauen – leider keine Möglichkeit für ein Gespräch. Nach einigen Bildern weiter entlang des Bandes in einem Bruch. Links und rechts von uns war es hügelig – unser Weg war eben. Nach einem sehr schönen Ritt bei kühlem Wetter kamen wir in Beierstedt bei der Familie Hermanni an.

Giaco hatte eine sehr große Weide und ich den Hof und das Haus.

16 Etappe: Grasleben => Büddenstedt

Der Ritt begann um 7:50 bei schönem und noch kühlem Wetter. Das Band war schnell gefunden und der Weg akzeptabel.  Die erste Bahnlinie konnte sauber gequert werden, und der Weg ging in den Wald. Leichte Steigung und geschottert – leider nicht zum Traben. Nach 5km endete der Weg an einer neuen Straße; links (Osten) sah ich die Tongrube, geradeaus wieder Wald – davor ein ca 1,5m hoher Erdwall! Kein Weg! Entlang der Straße nach Westen, bis ich zum Aus(!)gang des Bergbaugeländes kam. Die Grube hatte sich etwas weiter ausgedehnt und meine Wege verschlungen. Vor dem Zugang immer noch der Wall (nur etwas niedriger 😉 ) und dahinter der Kolonnenweg. Rüber und weiter! Nach 500m stand ich dann vor einer Rampe in den Tagebau mit tollem Blick auf die Grube. Also wieder über den Wall und am Rand (nun Schotterpiste) der Grube entlang in die richtige Richtung! Nach einem knappen Kilometer war ich wieder auf dem geplanten Weg.

Durch den Lappwald ging es dann eine lange Steigung hinein. Schöne Wege – leider befestigt. Da ich aktuell in Sachen-Anhalt war und nach Nds. wollte, musste ich im Wald das B-Land wechseln – hier half nur 80m „fliegen“, da es keine Verbindungswege gab/gibt. Durch Bad Helmstedt ging es nun zur Autobahn A2 und der ehem. Grenzkontrollstelle Marienborn / Helmstedt. Über eine kleine Brücke konnte ich mit einem guten Blick auf die Grenzkontrollstelle gefahrlos queren. Die Straße führte direkt Richtung Harpke – meinem übernächsten Navigationspunkt. Vorher war noch die Gedenkstätte auf dem Kontrollpunkt geplant. An der Kreuzung bei der Todt-Kaserne (südl. der Autobahn) traf ich den Revierpächter an der B1, ein sehr engagiertes Lions-Club Mitglied. Wir kamen schnell ins Gespräch – er führt intern. Gruppen durch die Gedenkstätte, hatte aus seiner Jagdzeit entlang der Grenze natürlich auch viel zu erzählen. So ergab sich eine Pause von gut 30 Minuten, die Giaco schlafend verbrachte – cooler Typ.

Der Besuch der Gedenkstätte war problem- und kostenlos. Einfach zum Tor reiten und weiter! Erster Punkt (wir sind ja ordentlich) die Veterinärkontrolle!

Danach weiter zum Stabsgebäude, abgestiegen und das Pferd angebunden und Wasser geholt. Manche Besucher guckten schon etwas irritiert …

Weiter ging es nach Harpke, wo der nächste Tagebau (diesmal Braunkohle) auf uns wartete. Leider waren die Wege der Route A im Norden nicht zugänglich, also den langen Weg im Süden herum. Nach 35km kamen wir in Büddenstedt an. Auf den letzten Kilometern kam uns Hr. Lickfett mit Sohn Jakob entgegen.

Das Quartier einfach super: Schöner Paddock unter Bäumen, gutes Heu und für mich eine Blockhütte mit Blick auf das Paddock. Ein sehr langer, anstrengender Tag ging geruhsam zu Ende.

Grasleben ….

Da Giaco nur eine Box hat, bin ich eben mit ihm nochmals eine Stunde gelaufen und habe ihn grasen lassen. Jetzt ist er einigermaßen zufrieden mit seinem Berg Heu.

Die Route für morgen habe ich nochmals umgeplant – aber HE ist eine harte Nuss: Autobahn, Wasserläufe, ein Eisenbahndreick und Tagebaugebiete …. 25km sind geplant – kürzer ging nicht …. Die Orientierung und Ausweichrouten finden, wird haarig. Im Zweifel muss ich durch HE zu Fuß durch :-0 .

Mal sehen, was das Wetter morgen macht … evtl. kommen jetzt mal die Regensachen zum Einsatz.